Dekonstruktion eines historischen Mythos in Sofia Coppolas "Marie Antoinette" (2006)
DOI:
https://doi.org/10.15475/skms.2025.1.8Abstract
Als Artikulation von Geschichte treten in diesem Spielfilm die vielschichtigen Bedeutungsdimensionen des Begriffs ‚populär‘ zu Tage. Die Biographie von Marie Antoinette fungiert dabei als Projektionsfläche für eine ahistorische Emanzipationserzählung, in welcher multimodale Kodierungen im anachronistischen Versatz (Szenerie und Kostümierung im visuellen, Punkrockmusik im auditiven Kanal) eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlagen. Über die diskursive Verhandlung von Selbst- und Fremdbestimmung versucht der Film, den Negativmythos der letzten Königin von Frankreich aufzubrechen, substituiert diesen dabei allerdings durch einen eigenen Narrativkomplex.